Reiseziel Mond by Robert A. Heinlein

Reiseziel Mond by Robert A. Heinlein

Autor:Robert A. Heinlein [Heinlein, Robert A.]
Die sprache: deu
Format: epub


DIE WISSENSCHAFTLICHE METHODE

»Schläfst du?«

Die Stimme ließ ihn erschreckt aus dem Sitz fahren. Seine Augen waren noch geschlossen, als sie ihn aus den Gedanken riss. Aber es war nur Doc, der zu ihm heraufgeklettert kam.

»Guten Morgen, Doc! Mensch, gut, dass du wach bist! Ich freue mich, dich zu sehen. Ich war drauf und dran, die Nerven zu verlieren!«

»Guten Morgen auch – falls es wirklich Morgen sein sollte. Denke schon, dass es so ist…« Er schaute auf die Uhr. »Überrascht mich wirklich nicht, dass du in Panik gerätst! Wie würde es dir gefallen, die Reise ganz allein zu machen?«

»Da hätte ich keinen Schnief darauf!«

»Ich auch nicht! Auf dem Mond ist es zwar auch nicht weniger einsam, aber man hat zumindest ein bisschen festen Boden unter den Füßen. Ich denke, dass Reisen zum Mond erst dann wirklich populär werden, wenn es ein paar nette, laute Nachtklubs gibt und ein bis zwei Bowlingbahnen!« Er ließ sich auf seinen Sitz nieder.

»Also nie?«

»Ach, da bin ich optimistisch. Eines Tages wird irgendjemand auf die Idee kommen, den Mond zur Touristenattraktion auszubauen. Und wie dir vielleicht schon mal aufgefallen ist, ist ein neues Urlaubsziel für Touristen nur dann interessant, wenn sie dort die gleichen Unterhaltungsangebote finden wie zu Hause.«

Art nickte und merkte sich diese sehr plausibel klingende Überlegung. Mit seinen eigenen Urlaubserfahrungen war es nicht weit her – bis jetzt jedenfalls.

»Sag mal, Onkel, glaubst du, dass ich durch den Ausguck eine brauchbare Aufnahme vom Mond machen könnte?«

Cargraves schielte prüfend auf das Fenster. »Kann sein. Aber es wäre eine Verschwendung guten Filmmaterials – von der Erde aus kann man bessere Fotos schießen. Warte, bis wir in eine Umlaufbahn einschwenken und das Schiff herumsteuern. Dann kannst du ein paar wirklich einmalige Bilder machen – die Erde aus dem Weltraum. Oder warte, bis wir die andere Seite des Mondes sehen können!«

»Das wäre was! Bilder von der anderen Seite des Mondes, Mensch!«

»Habe mir gleich gedacht, dass du so reagierst.« Cargraves schwieg einen Augenblick und fügte dann hinzu: »Aber bist du sicher, dass du eine Aufnahme davon hinkriegst?«

»Nun… ach so, ich weiß, was du meinst! Die andere Seite ist ja völlig dunkel!«

»Das habe ich nicht gemeint, obwohl es sicher hinzukommt, da es auf der anderen Seite seit drei Tagen Neumond ist, wie immer es dort auszusehen hat. Wir werden versuchen, die Bilder auf dem Rückflug zu machen. Aber was ich eigentlich ansprechen wollte, war etwas anderes: Woher willst du wissen, dass es die Rückseite des Mondes überhaupt gibt? Du hast sie niemals gesehen, und auch sonst keiner!«

»Moment mal… da muss doch… ich meine, das kann man doch sehen…«

»Haben Sie eben wirklich behauptet, dass es die Rückseite des Mondes gar nicht gibt, Doc?« Es war Ross, der plötzlich neben Cargraves aufgetaucht war.

»Guten Morgen, Ross! Nein, ich habe nicht behauptet, dass der Mond keine Rückseite hat. Ich habe Art nur gebeten, mir zu erklären, wieso es sie seiner Meinung nachgibt!«

Ross grinste. »Lass dich nicht reinlegen, Art! Er versucht nur, dich zu veralbern!«

Cargraves lächelte schelmisch. »Okay, Aristoteles – du hast es erfasst! Aber nimm mal an, du müsstest mir beweisen, dass der Mond eine Rückseite hat.



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